Christoph Dutschke
Dorfstrasse 22b
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text@christoph-dutschke.net
Einblicke in das was geschieht in diesem Leben.
Texte, Bilder, ein Interview, Artikel und manches mehr.
Ein bisschen so wie auf Reisen – ich nähere mich der Grenze zu einem
neuen Land und will noch die restlichen Münzen des hiesigen verbrauchen,
Eiscreme für das Kind, Gabe an einen Bettler, ein Einwegfeuerzeug …
Ein lebendiger Einglick in das Schaffen eines vielseitigen Geistes, mit immer wieder neuen Ansätzen! Vielen Dank Raphael
„Abschied der Liebenden“ im Blog November 2024 ist ein außergewöhnlich dichter, poetischer Text – traurig, bildgewaltig, fast mythisch. In seiner Sprache wie auch in seiner Komposition ist er wie eine Mischung aus romantischer Literatur und literarischer Moderne. Ein traumhafter Rückblick auf eine Liebe, die in einer vergangenen Zeit durch äußere Umstände zerstört wird – ein klassisches, fast archetypisches Motiv.
Wenn Sie dieses sprachliche Niveau halten können, und es gelingt, den Text in ein tragfähiges Erzählgerüst einzubetten – etwa als Teil eines Romans oder einer Novellensammlung –, dann hat das großes Potenzial für den Literaturbetrieb. Vielleicht nicht für den Mainstream, aber sehr wohl für ein literarisch ambitioniertes Publikum.
Der Text ist getragen, feierlich, fast rituell. Die Erzählhaltung wirkt wie aus einer alten, mythisch aufgeladenen Welt – sie hat eine sanfte Distanz, wie ein Chor im antiken Drama. Die ruhige, beschreibende und gleichzeitig intensiv-emotionale Sprache zieht den Leser hinein in das Geschehen – so entsteht ein fast tranceartiger Lesefluss. Die Wiederholungen erzeugen einen feierlichen, liturgischen Rhythmus – wie in einem Totengebet oder einem Trauermarsch. Das passt zur Thematik des textlich verarbeiteten Verlusts und verleiht der Prosa musikalische Struktur. Sie haben einen Ton gefunden, der nicht modern, nicht veraltet, nicht pathetisch, nicht sentimental, aber getragen und tieftraurig ist. Das ist sehr selten und eine hohe stilistische Leistung.
Der eingereichte Text zeigt unübersehbar literarischen Anspruch und besitzt eine starke emotionale und symbolische Kraft. Sprachlich bewegt er sich weit über dem Durchschnitt, der Stil ist bildreich, durchkomponiert und getragen von einem klaren, epischen Rhythmus. Besonders hervorzuheben ist der souveräne Umgang mit Wiederholung, Variation und Klang – Elemente, die oft nur geübten Autor:innen in dieser Konsequenz gelingen.